Kontraste - Hell / Dunkel

Dieser Kontrast ist der einzige, der auch bei einfarbigen (monochromen) Bilder auftauchen, z.B. Bleistift, Kohle.

Das muss sich aber nicht auf die unbunten Farben (Schwarz und Weiß) beschränken. Sepiazeichnungen im typischen warmen Braunton gehören ebenfalls dazu, außerdem jedes Bild, dass mit nur einer Farbe - mal heller, mal dunkler (Acryl, Öl, Pastell) bzw. mal mehr oder weniger Farbauftrag (Aquarell) gemalt wird.

Das geht mit allen Farben, nur nicht mit Gelb, denn ein Dunkelgelb gibt es nicht - das wird irgendwann grün. O:-)


Farbkreis(e)

Es gibt viele, von Newton und sogar von Goethe, der die jeweiligen Farben zudem auch noch mit Gefühlen und Eigenschaften versehen hat. Für Druck und Internet sind inzwischen welche für die Formate RGB und CMYK entstanden, aber zur Einführung gefällt mir jener von Itten von 1961 sehr gut:


Wie man erkennt, befinden sich die Primärfarben in der Mitte, die Sekundärfarben, die sich aus den jeweiligen Mischungen der daneben liegenden Primärfarben ergeben (Blau und Geld = Grün), daneben. Im Außenkreis erkennt man alle Farben aus dem Innenbereich, aber jeweils auch wieder Mischungen aus ihnen. Mit diesen Abstufungen kann man "Nachbarschaften" erkennen und darüberhinaus ergeben sich aus den gegenüberliegenden Farben die Komplementärpaare (z.B. Gelb -Violett).




Direktes und Indirektes Malen 2


Der Unterschied zwischen den beiden ist nicht nur, dass das eine schnell von statten geht und beim Anderen in Lagen gearbeitet wird. Nein, man entscheidet sich mit der Wahl einer der beiden dafür, wie das folgende Bild mit Licht arbeitet, d.h. was für Effekte mit ihm erreicht werden können.

Bei direktem Malen malt man nass in nass, wenn man nicht schon bereits auf der Palette die Farben mischt. (siehe Monet)
Bei indirektem Malen malt man nass auf trocken, was die Pigmente davon abhält, sich physikalisch zu mischen, jedoch dem Licht erlaubt, erst auf das eine Pigment zu treffen und dann erst auf das nächste. Bei Blau auf Gelb gibt es weder ein klares Blau noch ein Gelb, aber wegen der Schichten (Die obere muss transparent sein!) auch kein klares Grün, sondern ein – mit Hilfe des Lichtes – differierendes Farbensemble von allen.

Titian sagte: „100 Lasierungen sind nicht genug.“ Constable dagegen fand seine komplexen Effekte irgendwann kitschig und ging wieder zum direkten Malen über.

 Claude Monet (1840-1926)

Direktes und Indirektes Malen 1


Das sind die einzigen beiden Techniken, wie man malen kann.
Die alten Meister waren im Allgemeinen indirekte Maler und als es an die Moderne kam – ab Impressionismus, ging man zum Direkten über. Es gab jedoch auch Maler, die beides für ihre Werke gewählt haben.

 J.M.W. Turner (1775 – 1851)

Direktes Malen wird manchmal auch als “alle prima” oder “fa presto” bezeichnet und hängt vom schnellen und spontanen Zugang des Künstlers ab, der malt, wenn die Farbe noch feucht ist. Deshalb ist die Zeit dafür sehr begrenzt. (Es kommt auf die Malmaterialien an.): Die Farben mischen sich auf der Leinwand. Bei einem Pinselstrich mit Blau auf Gelb, erhält man Grün.

Indirektes Malen ist bekannt für seine Schichten bzw. Lagen (siehe Turner). Es bedarf methodischer Schritte. Nach dem eine Schicht getrocknet ist, kommt wieder eine feuchte. Man kann also Farben erhalten, auch wenn man sie übermalt. Blau auf Gelb muss nicht unbedingt Grün ergeben. Es kommt ganz darauf an, wie man sie übereinander legt, aber es kann auch eine gold-blaue Himmelsfarbe ergeben, wie z.B. Turner es oft gemacht hat. Man hat also mehr Kontrolle darüber, wie Licht durch die Farben interagiert.

Malgründe für Aquarell 1

Es gibt viele unterschiedliche Papiere, aber es gibt große Unterschiede.

Es gilt tatsächlich: Je teurer desto besser!

Aber auch die besten, die man in Deutschland bekommen kann (m.E. Arches und Hahnemühle) gibt es unterschiedliche Papiere, die man am besten alle ausprobiert, um herauszubekommen, welches einem am besten liegt oder welches für diese oder jene Motive das beste ist.

Wenn man Blöcke benutzt, sollte man grundsätzlich darauf achten, dass die Leimung am Rand immer noch intakt ist, denn wenn man darauf malt, quillt das Papier auf. Bei vollständiger Verleimung ist das Papier nach dem Trocknen wieder genauso glatt wie zu Beginn des Farbauftrags. Unerfreuliche Wellen im Papier sind leider schwer zu reparieren.
Also, lasst das Papier so lange auf dem Block, bis es fertig und trocken ist!

Gutes Papier zeichnet sich außerdem durch sein Gewicht aus: Auf Blöcken steht jeweils das Gewicht pro m². Wenn es nicht grade Postkartengröße haben soll (Solche passenden Blöcke gibt es tatsächlich.), empfehle ich kein Papier unter 275g/m².

Darüberhinaus gibt es Unterschiede in der Herstellung der Papiere und somit auch ihrer Fein- bzw. ihrer Grobheit.
Heiß gepresstes Papier fühlt sich ganz fein an, fast wie Seide. Man kann sehr detailiert darauf malen. Allerdings sind Farbgrenzen nicht so einfach wieder aufzulösen, d.h. Übergänge sind nur bei einem vollständig nassen Papier zu schaffen.


Raues Papier fühlt sich tatsächlich rau an. Dies kann man nutzen, indem man mit den Pinseln nicht nur von oben malt, sondern von der Seite über das Papier streicht, so dass die tiefsten Stellen z.T. frei und weiß bleiben. Ränder lassen sich außerdem leicht wieder anlösen.


Kalt gepresstes Papier ist so ziemlich in der Mitte. Es ist nicht satiniert, aber eben nicht so rau.

Tipp: Ausprobieren ist alles!




Farbsättigung


Bei der Sättigung einer Farbe kommt es auf ihre Klarheit an. Je leichter es für uns ist, einen Farbton zu erkennen, desto satter ist die Farbe.

Satte Farben:                              
Nicht satte Farben:                                                     
Satte Farben sind außerdem die (Sie sollten es zumindest sein.), die wir aus unseren Tuben und Flaschen drücken, es sei denn, jemand kauft Hellblau oder Hautfarbe O;-)

Je weniger wir mischen, desto satter die Farben.

Farbe - Farbton


Beim Thema Farbton steckt der Hauptpunkt bereits im Wort: Farbe. Damit ist nicht das gemeint, was man jeweils aufträgt, sondern die Pigmente, die darin stecken.

Obwohl wir uns im Allgemeinen ganz sicher fühlen, Farben zu erkennen und sie zu benennen oder Vergleiche zu finden (Flieder, Brombeer usw.), so gibt es tatsächlich Farbtöne, deren ursprüngliche Farben gar nicht so einfach zu erkennen sind.
 
 
Lila ist noch einafach zu  finden: Karminrot + Ultraminblau und hier kommt noch etwas Weiß dazu.
 
Hier ist es schon nicht mehr so einfach. Ein kühles Gelb (Zitronengelb) wird hier zu finden sein, aber auch Schwarz und Weiß. Vielleicht ist noch ein wenig Ultramarinblau dabei. Spätestens hier ist das Ausprobieren hilfeich.
                                                                                                                                                    
Wieder ist ein kühles Karminrot dabei und auch ein kühles Blau, aber ohne ein wenig Schwarz und Weiß, bekommt man diese doch eher gedeckte Farbe nicht hin.

Ist dies noch ein Grün oder noch ein Gelb mit Schwarz darin? - Ausprobieren.
                                                                                                                                                    
Dieser Farbton wird oftn als Hautfarbe bezeichnet. Man kann sie kaufen, aber viel interessanter ist es, ihn selbst zu mischen. Na, was braucht man dafür?

Ok, dies ist ein Blau, aber ein blasses und sehr gedecktes. Somit geht es ohne Weiß nicht.

Nein, es ist nicht nur Schwarz und Weiß. Das sind keine Farben. O:-) Könnte nicht etwas Blau dabei sein?

Der Farbton ist also Rot, Braun, Blau usw.. Davon geht man aus, wenn man die gesuchte Farbe finden möchte.

Tonwerte (Hell-Dunkel)

Tonwerte sind neben Farbtönen und Sättigung das Wichtigste, worauf man achten muss.

Stimmt das Verhältnis von Dunkel und Hell, dann ist das gesamte Bild glaubwürdig.

          ist ein heller Tonwert.
          ist ein mittlerer Tonwert.
           ist ein dunklerer Tonwert.

          oder           - welcher Tonwert ist heller oder dunkler? - Keiner - beide sind gleich hell bzw. dunkel.

         oder           - welcher Tonwert ist dunkler? - Die Brombeerfarbe ist dunkler.

Die Frage sollte einem ständig durch den Kopf gehen, wenn man Farben oder Grautöne nebeneinander setzt, vorausgesetzt, man hat eine konkrete Vorstellung. O:-)

   

Wie fange ich an? 5

Heute geht es um Pastell. Ein sehr gutes Beispiel gibt Rita Kirkman hier mit der Kuh namens "Curly" (6x6 inches/ 15,24 x 15,24 cm)

Wie man sieht, ist das Basis-Foto nicht wirklich gut.Rita nimmt immer gern einen Terracotta-Ton als Pastellgrundierung (die hier in Deutschland nur in Weiß zu bekommen ist).








Was fällt hier auf? Auch hier wird von Dunkel nach Hell gemalt bzw. gezeichnet. Manche reden von Pastellzeichnungen, andere von Pastellmalerei. Einen Unterschied gibt es dabei nicht.

Spannend ist, dass man vom Untergrund immer noch etwas sieht. Das macht das Bild sehr lebendig und zeigt z.T. die einzelnen Kreidestriche, besonders im Fell auf der Stirn.

Wenn man eben nicht auf hellem Pastellgrund beginnen möchte, gibt es sehr schöne Papier von Sennelier im Künstlerbedarf zu kaufen. Sie sind zwar teuer, aber sie lohnen sich auf jeden Fall.


Wie fange ich an? 4

Ölfarben scheinen im fertigen Bild genauso auszusehen wie Acrylfarben. Tatsächlich kann man sie verwechseln - aber nur im trockenen Zustand.

Auch das Vorzeichnen ist noch dasselbe, aber dann läuft der Hase anders:

Man malt von Dunkel nach Hell.

Es ist sinnvoll, bei der ersten Schicht immer ein wenig dunkler zu bleiben als die Farbe, die man letztendlich erreichen möchte. Anschließend kann man die helle Farbe durch Draufsetzen aufhellen. Gleichzeitig mischt man sie mit der darunter liegenden.

Beginnt man zu hell, sollte man diesen Part lieber wieder abwischen, als immer wieder etwas Dunkleres draufzusetzen, denn sonst man keine klaren Farben mehr, sondern nur noch irgendeine blasse Mischfarbe.


Deckende Farben - Transparente Farben 1

Es gibt Farben die sind prinzipiell deckend, d.h. sie überdecken die Farbe darunter (wie gut hängt von der Qualität ab): Titanweiß und fast alle Töne in Schwarz.

Mischweiß oder Zinkweiß sind halbdeckend, d.h. man kann die Farbe darunter auf jeden Fall noch erkennen.

Es gibt auch Farben die immer transparent sind: u.a. Zitronengelb, Ultramarinblau, Karminrot, Sienna gebrannt. Diese sind wie ein Filter über der Farbe darunter. Dadurch erhält das jeweilige Bild Tiefe und man hat den Eindruck, dass die Fläche nicht nur eine Farbe hat sondern viele.

(Illustration folgt)

Man sollte viel ausprobieren, um für sich selbst zu entscheiden, wie man malen möchte, z.B. ob man Grün tatsächlich mischt oder beide übereinander legt, ohne sie zu mischen. Viel Spaß dabei!

Baut Schildkröten aus Farbe!

Eine gute Idee, um gemischte Farben etwas länger zu erhalten als nur für eine Sitzung. Thomas Jefferson Kitts bezieht das nur auf Grautöne, aber es geht sicher auch mit allen anderen, von denen man zu viel auf seiner Palette hat. Der Sinn ist, der Luft möglichst wenig Oberfläche zu geben. So, trocknet die Farbe nicht so schnell und man kann sie auch noch später benutzen.

Also, baut Schildkröten! O:-)

Making Turtles – Or Saving Your Grays...

Malgründe für Acryl und Öl

Acrylfarben halten fast auf allen Untergründen, sogar auf Wänden, aber ist es nicht schöner, ein Bild mobil zu lassen? So kann man es nicht nur einmal aufhängen oder auf ein Regal stellen, sonden seinen Platz verändern und es mitnehmen.

Die preiswerteste Variante sind Papierblöcke. Die besten sind jene mit einer feinen Schicht Kunststoff. Diese hat oftmals eine feine Maserung, die an Leinwand erinnern soll. Mann jedoch auch direkt auf Papier malen. Das wellt sich jedoch sehr, wenn es mit Farbe und Wasser in Berührung kommt. Deshalb sind Acryl-/Ölblöcke, deren Blätter rundum geleimt sind und nachdem das Bild fertig und trocken ist, mit einem Messer abgenommen werden kann, vorteilhaft.

Die nächste Variante sind bereits gespannte Leinwände auf Keilrahmen. Es gibt sie mit sehr feiner Struktur und preiswert in Baumwolle und etwas grober, fester und teurer in Leinen. Beim Kauf sind viele Dinge zu beachten:
  • Billigleinwände von Restpostläden sollte man sich genau anschauen. Das Gewebe ist meistens sehr dünn und nicht sehr haltbar. Außerdem benötigt man sehr viel Wasser, weil das Gewebe entweder nur einmal oder gar nicht grundiert ist.
  • Darüber hinaus sollte man immer (auch wenn man im Künstlerbedarf kauft) schauen, ob der Rahmen gerade ist. Bei feuchter und schlechter Lagerung kann er sich verziehen.
  • Weiterhin sind die Ecke wichtig: Sind sie bereits abgestoßen, sollte man die Finger davon lassen.
  • Zu guter Letzt sollte man einen genauen Blick auf die Spannung der Leinwand werfen, denn wenn diese bereits nicht mehr schön straff ist, wird sich daran auch nicht mehr viel ändern lassen. Auch die beiliegenden Keile können nicht mehr großartig ändern.

Ein weiterer Malgrund sind Malpappen. Das ist feste Pappe, um eine Leinwand geklebt ist, die anschließend grundiert wurde. Ganz gerade sind nie. Man kann sie nicht - wie gespannte Leinwände - direkt an die Wand hängen, sondern muss sie rahmen. Wenn man auf ihnen malt, braucht man viel Farbe, da die Pappe sich mit Flüssigkeit vollsaugt.

Eine festere Variante sind die Malplatten. Es sind dünne (0,3mm) MDF-Paneele, auf denen Baumwoll- oder Leinengewebe aufgebracht und grundiert wurde. Auch diese Platten muss man zum Aufhängen rahmen, aber sie bleibt fest und gerade.

Man kann auch direkt auf aufgerautem Holz malen, sollte es jedoch vorher grundieren (z.B. mit Gesso), damit die Farbe eine Verbindung mit dem Holz eingehen kann.


Aus der Ferne

Um das große und auch kleine Ganze zu erfassen und manchmal überhaupt zu erkennen, ist es notwendig sich desöfteren ein paar Schritte vom eigenen Werk zu entfernen, weil man erst so einen Gesamteindruck von seinem Werk bekommt.

Bei kleinen Bildern genügen 3-4 Meter, bei großen kann der Raum manchmal gar nicht groß genug sein. O:-)

So sieht man dann oftmals besser, ob alles stimmt oder z.B. die Perspektive einen Haken hat.

Also, klebt nicht immer so am Bild!


Pinsel

Mit schlechten Pinseln kann man keine guten Bilder bauen.

Das heißt jedoch nicht, dass man alles kaufen muss, was man kaufen kann.

Bei Öl-Acryl-Pinseln gibt es gute Alternativen zu den teueren Rotmarderpinseln, aber nur Borstenpinsel genügen für gewöhnlich nicht. Es gibt gute Synthetikpinsel, aber haarende Pinsel gehören in den Müll.

Bei Aquarellpinseln sollte man weniger auf den Preis schauen. Allerdings bilden diese mit Wasser getränkt eine tolle Spitze, sodass man nicht viele braucht. Sie können ewig halten.

Übrigens kann man Aquarellpinsel auch für die Ölmalerei nutzen, wenn es um das Lasieren und weiche Übergänge geht.

Zu guter Letzt sei gesagt, dass man alle Pinsel auch in der Pastellmalerei nutzen kann, aber dazu später... 

Motivation

Worte aus dem eigenen Mund, wie "Ich kann das nicht" und "Ich habe kein Talent" sind Quatsch und nicht gerade motivationssteigernd, denn wie soll sich etwas entwickeln, wenn man aufgibt?

Also - vermeiden! Habe mehr Geduld mit euch selbst und euren Bildern.

So abgegriffen der Spruch auch ist, er stimmt immer noch: Übung macht den Meister.

Wer gar nichts tut, kann nichts erwarten...O;-)


Acrylfarben - Segen und Fluch in einem

Das Gute an Acrylfarben ist, dass sie so schnell trocknen!

Das Schlechte an Acrylfarben ist, dass sie so schnell trocknen!

??? - O:-)
Es ist toll, dass sie so schnell trocknen, wenn man lange und intensiv an einem Bild arbeiten möchte und sich die aufgetragenen Farben nicht auf dem Untergrund vermischen soll.

Es ist übel, dass sie schnell trocknen, wenn man ein Bild malen möchte, das viele fließende Übergänge haben soll. Da muss man schnell arbeiten, oder man passt sich den Möglichkeiten an und legt viele dünne und wässrige Schichten (Lasierungen) aufeinander.



Wasserlösliche Ölfarben 1

Die Zusammenstellung Wasser - Öl erscheint einem zunächst merkwürdig. Wie soll das sich verbinden? Aber tatsächlich - wenn man seinen Pinsel auswaschen möchte, genügt einfach Wasser.

Darüber hinaus riechen diese Farben angenehmer als der Kunststoff im Acryl.

Je nach Hersteller haben die Farben unterschiedliche Konsistenzen. Während Winsor&Newton eher fest ist, sind die Cobra-Farben von Royal Talens geschmeidiger, ähnlich wie weiche Buttercreme.
So braucht man mehr oder weniger Malmedium, um eine flüssigere Konsistenz zu erlangen - sofern man das überhaupt möchte, aber für Details ist das schon nützlich. Trotzdem kann man natürlich auch pastos (viele Farbe, viel Struktur im Bild) mit ihnen malen.

Die Farben mit Wasser zu vermischen, um sie flüssiger zu machen, ist nicht wirklich empfehlenswert, aber zur Not geht das schon.

Beim Trocknen kommt es darauf an, wie viele Farbschichten aufeinander liegen und wie viel Farbe man benutzt hat. Eine Lage ist in ein paar Tagen trocken, mehrere dünne Lagen benötigen 2 Wochen; richtig pastose Werke können Jahre brauchen. Man kann sich also vorstellen, wie es mit Van Goghs Gemälden war. O;-)

Es ist jedoch hilfreich, nicht zu lange zu warten, wenn man an einer bereits begonnenen Lage weiterarbeiten möchte. Ebenso ist es umgekehrt: Man sollte nicht zu früh eine zweite Lange ansetzen, denn es könnte passieren, dass sich die erste wieder löst.

Einen Fön oder Ähnliches zum Trocknen ist sinnlos. Die Farbe trocknet ausschließlich durch die Berührung mit der Luft.

Tatsachen 1


Alle Dinge färben aufeinander ab.


 Hier färbt das Gelb der Quitte auf den Marmor ab, der Marmor gibt sein Grün an die Quitte ab und der Schatten ist ebenfalls auf der Quitte zu finden.



Wie fange ich an? 2

Bei Landschaften ist es hilfreich an der Stelle zu beginnen, die vom Betrachter am weitesten entfernt und gleichzeitig auf dem Horizont ist. Oftmals ist das gleichzeitig der hellste Part (siehe Wie fange ich an? 1).
Wie in der Realität baut sich einem eine Landschaft ebenfalls vom Horizont  her (wenn man ihn nicht sieht vom tiefsten Punkt des Himmels) bis z.B. zum Baum vor einem auf.

Da eine Landschaft für gewöhnlich im Hintergrund am hellsten ist, lohnt es sich damit anzufangen. Meistens ist der Himmel der hellste Part überhaupt.

Anschließend arbeitet man sich nach vorn vor.

Komplementärfarben

Ohne die geht es in unserer Welt nicht und oftmals wissen wir gar nicht, dass wir sie mögen, zumal viele gar nicht wissen, welche es sind O:-)

Es gibt drei Komplementärpaare

Gelb - Lila/Violett
Orange - Blau
Grün - Rot

Wenn man in die Modewelt schaut, findet man diese Zusammenstellungen immer öfter. Ebenso ist es bei Möbeln. Allerdings ist die mediterrane Phase (orange-blau) inzwischen vorbei. Jedoch wenn es jedes Jahr Richtung Weihnachten geht, stehen wir total auf Grün und Rot. Ist es nicht so?

Wenn man jetzt zurück auf die Primärfarben schaut, fällt euch sicher auf, dass man für die Komplementärpaare eben genau jene braucht:

Gelb ist die Komplementärfarbe zu Lilia = Rot + Blau
Blau ist die Komplementärfarbe zu Orange = Gelb + Rot
Rot ist die Komplementärfarbe zu Grün = Blau + Gelb

Fazit ist: Wir mögen diese komplentären Paare und jene zusammen auf einem Bild zu sehen, erfüllt uns mit einem guten Gefühl - und das meistens völlig unbewusst.

Primärfarben - Sekundärfarben

Dies ist natürlich ein Thema, das man sicher nicht nur hier findet, sondern in fast allen Büchern. Aber ohne wäre dieser Blog eben unvollständig.

Primärfarben

Sogar in Werbung von Malern (für Wohnung und Außenwände) finde man diese Farben:

Gelb
Rot
Blau

Das sind tatsächlich "bunte" Farben, ganz im Gegensatz zu den "unbunten" Farben Schwarz und Weiß.

Sekundärfarben

Grün = Gelb + Blau
Lila/Violett = Rot + Blau
Orange = Gelb + Rot

D.h. ich brauche für diese Farben mindestens zwei Farben.

Von hier aus geht es nun direkt zu den Komplementärfarben...

Wie fange ich an? 3

Ich beginne grob und beende mein Werk fein.

Ich nehme zunächst z.B. den größten Pinsel oder nutze die Pastellstäbe breit. So kann ich so die Farbe bzw. Pigmente gleichmäßig und darüber hinaus schnell verteilen.

Für Feinheiten und Details wähle ich dann die feinsten Pinsel bzw. die härteste Pastelle.

Wichtig und hilfreich ist, dass der Untergrund erst einmal eine Lage Farbe hat, bevor ich mich an Details mache, denn sonst bekomme ich Schwierigkeiten mit den Verhältnissen der Farben zueinander. Ein Rot neben einer hellen Fläche sieht viel dunkler aus, als wenn es neben einer dunklen Fläche liegt.

Acryl und Wasser

Acrylfarben sind zwar wasserlöslich, aber es sind keine Wasserfarben, wie Aquarellfarben.

Wenn man beim Malen mit Acrylfarben unsicher ist, benutzt man leicht viel Wasser, aber das tut dem Bild selten gut - im Gegenteil.

Wozu ist die Deckkraft der Acrylfarben da? Sonst könnte man doch gleich Aquarellfarben benutzen...

Trotzdem ist die Wasserlöslichkeit sehr nützlich, denn als I-Tüpfelchen sind Lasierungen (transparente Farbschichten) oftmals sehr ausdrucksstark.

Feine Pinsel - Borstenpinsel

Je feiner der Pinsel, desto feiner und genauer kann man arbeiten.

Borstenpinsel sind gut fürs Grobe oder für einen Malstil, der das Genaue nicht will, z.B. der Impressionismus.

Dicker Pinsel - dünner Pinsel

Dicker Pinsel - große Fläche; dünner Pinsel - kleine Fläche.

Oftmals benutzen übervorsichtige Maler immer einen kleinen Pinsel, aber so wird man immer die kleinen Pinselstriche erkennen, obwohl sie gar keinen Sinn haben.

Schwarz und Weiß...

...findet man selten allein auf einem Bild, es sei denn es ist das übrig gebliebene weiße Papier in einer Zeichnung oder in einem Aquarell oder man malt abstrakt.

Bei Acryl und Öl ist es schöner, wenn man auch auf einer weiß grundierten Leinwand eine helle Farbe aufträgt, anstatt sie nackt zu lassen. Letzten Endes sieht man den Unterschied zwischen bemalter und unbemalter Leinwand.

Weiß und Schwarz sollte man nie allein verwenden, wenn man etwas Natürliches (Stillleben, Landschaft, Stadtansicht usw.) malen will. Füge immer eine der bunten Farben (Rot, Blau, Gelb) hinzu. Dann sieht das gesamte Bild natürlicher aus.

Grau ist...

... nie nur Schwarz und Weiß, denn diese beiden sind die sogenannten "unbunten" Farben und kommen so in der Natur nicht vor.

Aber diese allein gelten nicht als Farben, d.h. wir müssen andere hinzufügen.

So erhalten wir: grünes Grau, rotes Grau, blaues Grau oder braunes Grau. Gelbes Grau gibt es nicht, denn das ist grün. O:-)

Zwei Augen - ein Auge

Mit unseren beiden Augen sind wir in der Lage räumlich zu sehen, d.h. wir wissen, dass der Monitor vor uns und die Wand weiter weg steht.

Wenn wir ein Auge schließen, wissen wir das natürlich immer noch, aber der Versuch herauszufinden, welches der zwei voneinander unabhängigen Gegenstände weiter vorn oder weiter hinten steht, wird plötzlich ziemlich schwierig.

Diese Unzulänglichkeit können wir uns beim Malen und Zeichnen zu nutze machen, denn wenn wir eine Landschaft oder eine Stadtansicht malen, bringen wir ebenfalls drei Dimensionen (Höhe-Breite-Tiefe) auf zwei (Höhe-Breite).

Längen- und Größenverhältnisse

Pinsel und Stifte sind mehr... als nur das, was ihre Namen uns verraten.

Beim Malen und Zeichnen geht es oft um Längen- und Größenverhältnisse.

Genau diese kann man mit Pinsel- oder Stiftmaßen erstens mit nur einem Auge gut herausfinden und zweitens zu Papier oder Leinwand bringen.

So könnte man herausfinden, dass der Untergrund eines zu malenden Stilllebens ein Drittel der Höhe des Bildes einnimmt und der Hintergrund zwei Drittel.

(Illustration folgt.)

Hilfen für die Perspektive

Pinsel und Stifte sind noch mehr!

Das gilt besonders bei der Suche nach den richtigen Linien für die Perspektive.

Eigentlich sagt uns das Auge ganz genau, ob die Straße vor uns bergauf geht oder eben bleibt, aber über die Linien, die uns diese Information gibt, müssen wir uns erst klar werden. Schließlich bringen wir das dreidimensionale Bild vor unseren Augen (Höhe-Breite-Tiefe) durch ein Bild auf nur zwei Dimensionen (Höhe-Breite). Deshalb ist es hilfreich, die Linien mit Hilfe nur einem offenen Auges zu finden.

Gehe zum Finden der Linien immer von der Waagerechten aus, in der du du den Pinsel oder den Stift legst. Dann legst du ein Ende auf die Linie (z.B. der Straße) und findest du so den Unterschied zur Waagerechten bzw. den Winkel heraus.

(Illustration folgt.)

Wie fange ich an? 1

Beim Malen mit Acryl- und Aquarellfarben ist am besten von Hell nach Dunkel zu malen, d.h. ich beginne mit den hellsten Farben und taste mich zu den dunkleren vor.

Der Grund dafür ist das Problem, dass nach dem Auftragen einer dunklen Farbe eine hellere darauf, z.B. ein kräftiges, sattes Rot, nicht mehr so zur Geltung kommen kann, als wenn sie auf einem hellen Untergrund aufgetragen würde. Sie kann nicht mehr leuchten, weil die dunkle Farbe darunter ihr die Klarheit und die Einzigartigkeit nimmt.

Also: Auch wenn sich in einer großen dunklen Fläche nur eine kleine helle befindet, lässt man diese besser frei und füllt sie anschließend allein aus.

 Hier wurde der helle Untergrund stehen gelassen...
... und hier nicht. Auch mit dem Hinzufügen von Weiß erreicht man kein befriedigendes Ergebnis.

Für den Anfang...

... sind 8 Farben genug: 2 Rots, 2 Gelbs, 2 Blaus, Schwarz und Titanweiß

Gelb:
  • Zitronengelb
  • Kadmiumgelb (ab Mittel)

Rot:
  • Zinnoberrot
  • Karminrot

Blau:
  • Phthalo- oder Coelinblau
  • Ultramarinblau (Das blendet förmlich als Balken, deshalb nur die Schrift.)

Zwei Farbtöne benötigt man deshalb, weil man nur so alle Farben erzeugen kann.

Das "gefährliche" Grün

Nein, ich rede nicht von Giftgrün, obwohl die fertigen Grüns oftmals so aussehen - und genau deshalb sollte man jene Grüns nie so aus der Tube bzw. Näpfen auftragen (es sei denn, du möchtest abstrakt malen). Sie entsprechen so gut wie nie den Gegebenheiten in der Natur.

Deshalb ist es immer besser, Grüntöne selbst zu mischen. Gelbtöne und unterschiedliche Blaus legen den Grundstein, während Weiß und Schwarz fürs Erste die Tonwerte (hell-dunkel) verändern.

Außerdem lernt man beim Mischen mehr als beim Kaufen von vielen verschiedenen Grüntönen...

Bevor es losgeht... 2

Man kann selbstverständlich auch vorMALEN. Das würde ich jedoch nur beim Skizzieren von bloßen Linien empfehlen.

Dafür eignet sich eine Mischung der transparenten Farben Karminrot, Zitronengelb und Ultramarinblau. Daraus wird eine rötliches Braun, hinter dem man den Untergrund immer noch sehen kann.

Allerdings eignet sich dies Vormalen NICHT für Aquarell.

Bevor es losgeht... 1

... und das Bild auf dem Untergrund seinen Lauf nehmen soll, ist vorzeichnen bei gegenständlichen Motiven eine sehr gut Idee.

Das machen die größten Maler und auch die, die schon vor langer Zeit unsere Welt mit tollen Werken beschenkt haben.

  • Kohle ist nur zu empfehlen, wenn es bei Schwarz-Weiß bleibt. Sie färbt sonst zu viel ab und macht die puren Farben "dreckig".
  • Ein Bleistift ist gut, wenn er nicht zu weich ist. Alle harten Bleistifte bis HB sind ok, denn auch die weicheren Bleistifte geben zu viel Grau ab und vermischen sich mit der folgenden Farbe.
  • Aquarellstifte können bereits einen Eindruck der jeweiligen Farbe geben, aber bitte male nicht bereits das gesamte Bild mit ihnen. Ich bin sicher, die Pigmente der Stifte reichen nicht aus, um ein zufriedenstellendes Bild zu schaffen. Dazu bedarf es doch Aquarellfarben aus Tuben oder Näpfen.

Bei allem Vorzeichnen ist es jedoch wichtig, sich nicht darin zu verlieren, d.h. keine Hell-Dunkel-Flächen ausmalen und auch Kleinigkeiten nur zeigen, damit man erkennen kann, was wichtig ist.

Auf der anderen Seite darf es natürlich auch nicht zu wenig sein, denn man sollte wenigstens erkennen können, was dargestellt werden soll, damit du dich orientieren kannst.

Übrigens sorgen immer noch sichtbare Bleistiftstriche in Aquarellbildern für interessante Spannungen.

Color Matching Game - Farben-Treff-Spiel

Einfach anklicken und sich selbst testen oder immer mal wieder üben... O:-)


Auf Motivsuche

Manchmal sind wir einfach von einem Ort durch Düfte (z.B. Wald), Geräusche (z.B. Musik, Vogelgezwitscher) und Farben (z.B. Lieblingsfarbe) so fasziniert, dass wir uns gar nicht mehr entscheiden können, welches Motiv wir malen wollen. Alles erscheint uns faszinierend, so dass es uns schwer fällt, einen kühlen Kopf zu bewahren.

Ein paar Grundsätze für die Auswahl sollten jedoch immer gelten:
  • Schaut euch nach interessanten Kontrasten (hell-dunkel, Farben, Qualität usw. -> Hier im Blog sind 7 verschiedene beschrieben) um.
  • Achtet auf spannende Farbzusammenstellungen.

Wenn beides nicht vorhanden ist, hat euch die Umgebung sozusagen in die Irre geführt, denn schließlich sind wir alle nur Menschen O;-)

Allerdings kann man aus kontrast- und farblosen Motiven kaum ein Kunstwerk machen...

Spaß und Lust

Der Spaß und die Lust am Zeichnen und Malen ist nicht immer die gleiche. Manchmal ist sie gar nicht da, aber vielleicht mat man gerade Zeit, und es steht noch ein halbfertiges Bild auf der Staffelei, das man gern fertig hätte...

Wenn wirklich so gar keine Lust da ist, dann nützt es herzlich wenig, sich mit Farben zu "bewaffnen". Sie werden dann tatsächlich zu Waffen - nämlich gegen dein Werk.

Also, Hände weg von der Kunst, wenn man keine Lust und Laune darauf hat!