Die Distanz zu Schwarz



Eine der auffälligen Qualitäten dieses Gemäldes von 1921 “The Breakfast Table" von Solomon J. Solomon ist der Gebrauch von Schwarz. Besonders das schwarze Kleid der Frau wird hier deutlich von den anderen dunklen Passagen im Bild abgegrenzt. Die Bereiche unter dem Tisch und den Sesseln und um die Füße der hinteren Figur beinhalten Farbe und halten sich zurück von purem Schwarz.

Solomon war ein Maler der Royal Academy, der auch in Frankreich gelernt hatte. In seinem Buch "The Practice of Oil Painting and Drawing," listet er Schwarz als eine der Farben auf seiner Palette auf, aber zitiert auch eine Maxime Rubens: "Es ist sehr gefährlich Schwarz und Weiß zu benutzen." 



Es ist nichts falsch an Schwarz als Farbe.


John Singer Sargent benutzte es auch, wie auch alle möglichen Maler in allen Jahrhunderten.
Die Gefahr kommt auf, wenn man Schwarz für alle dunklen Tonwerte verwendet: So durchdringt man das Gemälde mit zu vielen schweren, farblosen Anteilen. Das kann den dunklen Passagen die Leuchtkraft und das Besondere, das ein kleiner schwarzer Anteil ruhig haben darf.
Moderne Maler, die Fotos als Referenz nutzen, sollten sich dieses Problems bewusst sein, denn Fotos präsentieren viele Bereiche in purem Schwarz.


2 Kommentare:

  1. Man lernt hier wirklich viel, und ich freue mich über jeden neuen Blog-Eintrag. Danke! :-)

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  2. Bitte, bitte. Es ist immer schön, wenn man Rückmeldungen bekommt. O:-)

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