Das Problem mit Grün 3


Tipps, um mit Grün umzugehen:

  • Verbanne Tuben-Grüntöne und mische sie aus Gelb- und Blautönen. Die Töne werden weniger satt sein und unterschiedlicher – beides notwendig.
  • Vermeide Monotonie/Eintönigkeit. Variiere deine Mischungen, innerhalb eines Baumes und von Baum zu Baum.
  • Mische außerdem einen Vorrat Pink oder rotem Grau und bringe es außerhalb und in den Grüntönen unter. Stapleton Kearns nennt diese Methode „smuggeling reds“ / geschmuggelte Rottöne.
Stapleton Kearns
  • Gib einem Bild, in dem Grün vorherrschend sein wird, eine rosa oder rote Untermalung und lass davon etwas durchscheinen. Das belebt das Grün.

Das Problem mit Grün 2


Das Problem hat man schon vor 150 Jahren erkannt.

Asher Brown Durand hat zum „vorurteilsbeladenen Grün“ gesagt: "Ich kann gut verstehen, warum es so von Künstlern angeprangert wird: Keine andere Farbe ist mit so viel Peinlichkeit verbunden."

 Asher Brown Durand

Trotzdem tadelte Durand seine Malerkollegen, weil sie so viele Herbstbilder malen und damit dem Problem auswichen.

Im späten Frühling und frühen Sommer haben die Blätter an den Bäumen noch nicht ihre feste wächserne Haut aufgebaut und das Blattgrün hat ein elektrisierendes Gelb-Grün. Wenn Licht durch die neuen Blätter oder Grashalme scheint, wirkt es sehr grell.

Um jene Grüntöne originalgetreu nachzuempfinden, mischt man satte gelbe Grüntöne, die einige Künstler „Vegetable Green“/Gemüsegrün nennen. Das wird dann für das Laub verwendet.

Jedoch auch die größten „Die-Hard-Natur-Realisten“, die draußen malen, mildern die Grüntöne in Frühlingslandschaften ab.

Das Problem mit Grün 1


Grün ist eine der Farben, die am häufigsten in der Natur vorkommen. Allerdings ist es so eine immerwährende Herausforderung für Maler und Designer, dass sie von diversen Paletten verbannt worden ist.
Warum ist Grün so ein Problem?

Es ist unbestreitbar, dass Grün eine besonders wichtige Farbe ist. Viele Psychologen und Farbtheoretiker betrachten sie als Primärfarbe. 

Grün wird zwei Mal so oft gesagt und geschrieben wie Gelb. Das menschliche Auge ist für gelb-grüne Wellenlängen mehr sensibilisiert als für alle anderen. Deshalb erscheint uns beim Regenbogen jener Part als heller als die anderen.

In den Flaggen Europas findet sich Rot in 79%, Grün jedoch nur in 16%.

Galeriebesitzer sagen, dass satt-grüne Bilder Kunden weniger ansprechen, es sei denn das Grün wird umsichtig verwendet.

Mein Freund der Baum... an sich


  • Hochorganisierte lebendige Einheiten, die- wenn die Umgebung stimmt- Schönheiten werden
  • Ein Baum wächst nie unnötig und hält instinktiv seine Balance, damit er nicht umfällt. Er entscheidet selbst, wann und wo er sich verzweigt. Das ist abhängig vom 
  1. Untergrund (flach-Berg)
  2. Wetter
  • Bricht ein Ast ab oder schneidet man einen ab, bildet er neue, um die Balance wieder herzustellen.
  • Ein Baum kann sich auch auf Hindernisse (z.B. Regenrinnen) einstellen.
  • Stellt sich keinem anderen Baum in den Weg
  • Wenn er seine Wuchsrichtung ändert, dann wegen eines Nachbarbaums
  • Bäum in Gruppen legen unten erst gar keine Äste an, sondern gehen in die Höhe und bleiben schmal, weil dort mehr Licht zu erwarten ist.
  • Ein Baum richtet sich mit jedem Blatt nach dem Licht aus. Deshalb gibt es viel Laub, damit sich eine möglichst große Oberfläche ergibt.
(John F. Carlson)

Mein Freund der Baum 7


  • Passe die Farben bzw. Tonwerte der Umgebung an und umgekehrt – dann „gehört“ der Baum zum Bild
  • Laub wird erst dann interessant, wenn die Statur des Baumes steht (auch wenn man es hauptsächlich sieht)
  • Weiche Übergänge und Kontraste machen die Atmosphäre aus
 (John F. Carlson)

Mein Freund der Baum 6


  • Zeichne von Hell nach Dunkel (von Hart nach Weich); die hellsten Stellen bleiben bei einer Bleistiftzeichnung frei
  • Achte auf das Licht (immer von oben, es sei denn, es gibt außerdem direktes Sonnenlicht)
  • Licht macht einen Gegenstand (auch einen Baum) an seinen Rändern heller, so dass es nur bei Sonnenlicht harte Übergänge (Bleistift: Schwarz-Weiß) gibt. Ebenso dunkelt der Gegenstand selbst das Licht an dessen Rand ab.

(Caroline Simmill)

Mein Freund der Baum 5


Gezeichneter/Gemalter Baum 1

  • Einen großen nahen Baum kann man nie ganz sehen, Teile schon.

  •  In mittiger Entfernung zeigt er sich in ganzer Pracht.
  • Durch einen Baum dringt Licht. Dies ist nie so hell wie die Farbe des Himmels, weil die Menge Licht geringer ist.
  •  Die wichtigsten(größten) „Lichtlöcher“, sind von Bedeutung
  • Für jede Baumzeichnung sucht man zunächst Außenform, damit die Verhältnisse stimmen.     
  • => Stamm + wichtigste Äste + Umrisse + Lichtlöcher -> Linienzeichnung
 Skizzen von John F. Carlson

Mein Freund der Baum 4


Perspektive des Baumes

  • Baum von unten (ca. 20m entfernt)


  • Baum von oben

  •  Wald vorn und fern
(Skizzen von John F. Carlson)
  • In der Nähe sind Bäume immer dunkler und haben in sich mehr Kontraste. In der Ferne werden sie heller, blauer und haben immer weniger Kontraste. -> Luftperspektive